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Vernissage: Eren Karakus - çîrokeke min heye
Vernissage: Eren Karakus - çîrokeke min heye
Montag, 23. Oktober 2017
18:00 Uhr
Eintritt: frei
Sûr – so heisst die Innenstadt der Millionenmetropole – Diyarbakırs ( kurdisch Amed) im kurdischen Südosten der Türkei. Sûr ist auch der Name der historischen Festungs- mauer aus schwarzem Basaltstein, welche die Innen- stadt umgibt.
Im Winter 2015/16 wurde eine dreimonatige Ausgangssperre
über SÛR verhängt, die Innenstadt vom türkischen Militär
besetzt und von der Aussenwelt abgeschnitten. Nach dem
Wahlerfolg der prokurdischen HDP beendete die türkische
Regierung den Friedensprozess. Im ganzen Land wurde seither
die kurdische Bewegung und fortschrittliche türkische Men-
schen angegriffen, hunderte von Zivilisten umgebracht,
tausende Menschen verhaftet, ganze Städte zerstört und die
Menschen vertrieben.
Eren Karakuş hat die Zeit der Isolation und Zerstörung in
seiner Heimatstadt fotografisch dokumentiert. Sein Arbeits-
gerät ist das Handy.
Fotos von den Zeitgeschehnissen auffahrender Panzer und Bagger zu machen gilt als gefährlich und ist verboten. Erens Blick auf zusammengeschossene Wellbleche vor kleinen Marktläden zeigen die Spuren stummer Gewalt auf zivile Struk- turen in einer Bildersprache, die sich in ihrem Wirklichkeitsbe- zug maßgeblich von dem herkömmlichen Fotojournalismus unterscheiden. Eren erzählt Geschichte in einer Sprache, die keine Rauchsäulen brauchen um uns einen Blick seiner Erfah- rung zu schenken. Das scheint wertvoller und reicher als unse- re (westeuropäischen) Erwartungen mit entsprechenden Bildern befriedigt zu sehen.
Eren Karakuş (*1984) kehrte nach dem Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule Bodrum (2008–2012) in seine Heimat- stadt Amed/Diyarbakır zurück wo er lebt und arbeitet.